Prolog
Nichts. Nur endlose Leere in ein tiefes Blau getaucht, dass sich unendlich zu erstrecken schien. In mitten dieses schier unendlichen Universums konnte man einen winzigen, glasähnlichen Würfel ausmachen. Er schwebte in diesem Raum, umringt von Nichts. Der Würfel war nicht leer. Eine kleine Gestalt konnte man darin ausmachen. Verbranntes Fleisch, zerfledert und bis auf die Knochen abgemagert. Fast schon ein bloßgestelltes Skelett, das wild gegen die Scheibe des Würfels trommelte. Eine fürchterliche Fratze blickte in die unendliche Weite. In den Augehöhlen, glühte ein rotes Feuer, das mit jeder Minute zunahm und den Hass widerspiegelte, den es aus sich heraus zu schreien versuchte. Doch man konnte ihn nicht hören. Wild schlug er mit der knochigen Faust erneut gegen die Scheibe. Seine halb verwesten Lippen bewegten sich, aber es war kein Ton zu hören. Plötzlich raunte eine dunkle Stimme durch das Nichts. Die Töne klangen so böse, dass sie nur aus den tiefsten Abgründen der Hölle stammen konnten. Dunkel und finster sprach sie: „Du wirst erst sprechen, wenn ich es dir erlaube. Du hast mich maßlos enttäuscht. Deinem Versagen ist es zu verdanken, das jahrzehntelange Planung zu Nichte gemacht wurden. Ein einziger Troll stand zwischen dir und der absoluten Macht. Sprich! Warum bist du gescheitert! Und wage es nicht mir mit fauligen Ausreden zu kommen!“ „Aaahhh…,“ das modrige Skelett konnte wieder seine Stimme benutzen. Der laute Schrei, den er von sich gab, verstummte und man merkte wie angestrengte Gesichtszüge versuchten, eine Erklärung zu finden. „Ich,….ich….ich habe keine Erklärung oder Entschuldigung dafür. Mein Meister, ich habe getan wonach ihr verlangt habt, aber…“ Bevor er seine Worte zu ende bringen konnte durchschoss ein Blitzgewitter den Würfel. Bläuliche Funken durchzuckten den halbtoten Kadaver. Erneut schrie er auf. „Aaahh….nein….bitte…lasst ab. Ich werde tun wonach ihr verlangt…aahhh!“ „Schweig du hattest deine Chance, warum sollte ich sie dir noch einmal gewähren. Dein Versagen hat zur folge das ich nicht mehr amüsiert bin…, “ antwortet die finstere Stimme. „Ich werde dich solange quälen, bis ich meine Lust an dir verliere!“ Wieder durchschossen Blitze den Würfel, der nun anfing zu schrumpfen. Zuerst seitlich und nahm so die Form eines Sarges an, dann noch in der Höhe, bis der Kadaver darin gerade noch stehen konnte. Ein gläserner Sarg für einen Verdammten. Einen Verlassenen, der seinem Meister Schande gebracht hatte. Wieder versuchte der Kadaver zu sprechen: „Bitte Meister, lasst mir noch eine Chance. Ich will meine Rache bevor ich mich eurer Gnade hingebe.“ Du willst was?“ fragte die Stimme und lies weitere Blitze durch den noch lebendigen Körper fahren. Die Augenhöhlen der widerlichen Fratze fingen an zu brennen. Immer stärker, immer heller. Sein Zorn wuchs und mit einem lauten und markdurchdringenden, gequälten Schrei gab er als antwort: „RACHE, blutige, ewige RACHE!“ Das Blitzgewitter hörte auf. Stille folgte sogleich darauf. Ein tiefes Raunen läutete die finstere Stimme ein, die dann langsam und böse sprach: „Rache? Rache an Shadovv? Ha, in der Tat. Er verdient es nicht zu leben. Er hat an dem misslingen meines Planes genauso viel Schuld wie du…, “ die Stimme legte eine kurze Pause ein und sprach dann weiter: „Nun gut. Du hast es geschafft mich für einen kurze Zeit zu erheitern. Ich werde deiner Bitte in meiner Güte nachkommen und dir eine zweite Chance gewähren. Bring mir den Kopf dieses Schurken und ich nehme dich in die Reihen meiner dämonischen Streitmacht auf. Und wage es nicht, mich noch einmal zu enttäuschen. Leid, Pein und Schmerz sind alles Dinge, die nichts sind im Gegensatz zu dem, was dich erwarten würde wenn du erneut versagst. Nun geh Vandead, geh und suche deine Rache...!“